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Veranstaltung

BKV lädt ein: Selbstverwalter hört die Signale – Das Morgen aktiv mitgestalten!

Verwaltungsrät*innen werden in diversen Gesetzesvorhaben durch das Bundesministerium für Gesundheit massiv unter Druck gesetzt. Bei „BKV lädt ein…“ haben wir mit unseren Gästen am 11. Dezember diskutiert, ob die Kritik gerechtfertigt ist und was die Selbstverwaltung tun kann, um ihr angekratztes Image wieder aufzupolieren.

© BKV (Fotograf: H.-Ch. Plambeck)

Verwaltungsrät*innen werden in diversen Gesetzesvorhaben durch das Bundesministerium für Gesundheit massiv unter Druck gesetzt. Die Soziale Selbstverwaltung wird scheinbar in seiner jetzigen Form nicht mehr gebraucht. Bei „BKV lädt ein…“  haben wir mit unseren Gästen am 11. Dezember diskutiert, ob die Kritik gerechtfertigt ist und was die Selbstverwaltung tun kann, um ihr angekratztes Image wieder aufzupolieren.

Junge Menschen wissen wenig über Selbstverwaltung

Wie kann sich die Selbstverwaltung modernisieren und insbesondere junge Menschen dazu bewegen, bei ihnen mitzumachen?

„Die Selbstverwaltung ist ein Bürgerrecht. Jedoch engagieren sich zu wenig junge Menschen und zu wenig Frauen bei den Trägern der Sozialversicherung. Da ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen zu verändern“, erklärt Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen). Ihre Partei bietet zum Beispiel ein Mentoring-Programm für Frauen an, die sich in der grünen Politik engagieren wollen. Auch Alexander Krauß (CDU) findet es „schwierig, wenn nur ältere Männer in der Selbstverwaltung sitzen“. Die Selbstverwaltung braucht also dringend frischen Wind in ihren Reihen.

Den könnte Laura Kurz einbringen. Die 18-jährige engagiert sich in der NGO Demokratische Stimme der Jugend, die Jugendlichen eine Plattform bieten möchte, in der sie sich vernetzen und politisch aktiv werden können. Ob sie sich in der Selbstverwaltung engagieren würde? „Bislang kannte ich die Selbstverwaltung gar nicht und wusste nicht, dass man sich dort beteiligen kann“, sagt Laura Kurz und erklärt weiter: „Bis zu dieser Veranstaltung hatte ich auch noch nichts von den Sozialwahlen gehört – selbst in meinem Freundeskreis wusste nur ein Bekannter davon. Und die meisten von ihnen sind deutlich älter als ich.“

Selbstverwaltung stärken oder abschaffen

Harald Weinberg (DIE LINKE.) und Klein-Schmeink sehen sich bestätigt, dass die Kommunikation und Information zum Thema Selbstverwaltung besser werden muss, sowohl von den Trägern der Sozialversicherung als auch durch die Politik. Jürgen Coors (alt. Vorsitzender Daimler BKK), der sich selbst seit über 30 Jahren in der Selbstverwaltung für die Interessen der Versicherten einsetzt, räumt ein: „Die Politik muss aber auch den gesetzlichen Rahmen gestalten. Wer sich bei Daimler in der Selbstverwaltung engagiert, wird in seinem Job vom Arbeitgeber für diese Tätigkeit freigestellt. Das ist aber nicht in allen Unternehmen die Regel.“ In Richtung Politik findet er klare Worte: „Entweder die Selbstverwaltung wird durch die Politik wirklich gestärkt oder sie sollen uns abschaffen und sich eine Alternative überlegen“.

Könnten Online-Wahlen dazu beitragen, dass sich mehr (junge) Menschen an den Sozialwahlen beteiligen? Alexander Krauß MdB ist sich sicher, dass die Stimmabgabe 2023 digital erfolgen werde. Harald Weinberg bezweifelt jedoch, dass sich das auf die Wahlbeteiligung gerade bei den jüngeren Wähler*innen niederschlagen wird. Mit der Einführung der Online-Wahlen zu den Sozialwahlen würde die „Friedenswahl“, wie sie in einigen Krankenkassen vollzogen wird, abgeschafft werden.

„Ich möchte als Mensch wahrgenommen werden.“

Um junge Menschen zu motivieren, sich in Gremien oder auch in der Politik zu engagieren, bedarf es der richtigen Ansprache. Sie wollen in ihrer Lebenswelt und mit ihren Bedürfnissen wahrgenommen werden. Hier gilt es zu überprüfen, wie sich Krankenkassen ihren (potenziellen) Versicherten heute gegenüber darstellen. Auf Plakaten und in Mitgliedermagazinen werden meistens die gesunden Versicherte umworben, Krankheit wird hingegen weniger thematisiert.

Genau das kritisiert Laura Kurz energisch, denn Sie möchte nicht als „Kunde eines Unternehmens“ behandelt werden und wünscht sich, dass mehr Austausch mit den Betroffenen stattfinden würde. Auch Maria Klein-Schmeink betont, dass die Sicht und Bedürfnisse der kranken Versicherten in den Gremien der Selbstverwaltung zu kurz käme. Wie Kurz sieht sie die Mitglieder einer Krankenkasse als „Teil der Versichertengemeinschaft“ an und nicht als „Kunden“.  

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