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BKV lädt ein – Aufgaben für die Gesundheitspolitik nach der Wahl

© BKV (Fotograf H.-C. Plambeck)

Die Bundestagswahl 2017 ist vorbei – eine neue Regierung steht jedoch bislang noch nicht fest. Sicher ist, dass es im Gesundheitsbereich einige Herausforderungen gibt, die von der Politik angegangen werden müssen. Wohin die Reise gehen soll, wurde bei „BKV lädt ein…“ diskutiert.

Wer macht mit bei der Bürgerversicherung?

Bleibt alles beim Alten oder gibt es demnächst eine Kasse für alle? Bereits im Wahlkampfjahr 2017 wurde das Thema Bürgerversicherung in der medialen Öffentlichkeit diskutiert. Auch im Langenbeck-Virchow Haus kamen die gesundheitspolitischen Vertreterinnen und Vertreter am 13. Dezember gleich zur Sache und verteidigten ihre Positionen.

Was für die Versicherten und das System der Krankenversicherung am besten wäre, darüber waren sich Karin Maag (CDU), Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen), Harald Weinberg (Die Linke), Dirk Heidenblut (SPD) und Prof. Andrew Ullmann (FDP) uneinig. Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftsfähigkeit und Wahlfreiheit spielen in den verschiedenen Modellen zur Bürgerversicherung eine Rolle. Benjamin Plocher, neuer Kassenvorstand der Daimler BKK, sieht in der Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleiches und in der Versorgung der Versicherten weitaus größeren Handlungsbedarf.

Verbesserungen im Finanzausgleich sind notwendig

Die Finanzierung der Krankenkassen erfolgt über einen Verteilungsschlüssel, dem morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA). In ihm sind unter anderem bislang 80 Krankheiten aufgeführt, die durch den Gesundheitsfonds abgedeckt werden.

Doch der Finanzausgleich in seiner aktuellen Form hat seine Tücken. Ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten des Sachverständigenrats schlägt vor, anstelle der 80 Krankheiten fortan alle Krankheiten zu berücksichtigen. Karin Maag wies jedoch darauf hin, dass aufgrund der Komplexität in 2018 noch nicht mit einer Reform des Morbi-RSA zu rechnen sei. Benjamin Plocher warnte allerdings davor, zu viel Zeit verstreichen lassen bevor ein baldiges Kassensterben in Gange kommt.

Gerecht solle es in jedem Falle aber zugehen beim Morbi-RSA, darin waren sich auf dem Podium alle einig. Manipulationen müssten unterbunden werden und werden grundsätzlich rechtlich belangt.

Wo stehen wir in fünf Jahren?

In der Diskussion um die Aufgaben in der Gesundheitspolitik wurden auch die Themen Digitalisierung, Notstand in der Pflege und Prävention angesprochen.

Für Kordula Schulz-Asche sei es ein besonderes Anliegen, die Personalsituation zu verbessern und die Vergütung der Fachkräfte anzuheben als auch die Attraktivität des Berufs wieder zu erhöhen. Auch Harald Weinberg möchte sich mit seiner Partei für die Pflegekräfte einsetzen. Benjamin Plocher wünscht sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Krankenkassen, zum Beispiel in der Beratung der Versicherten. Er betonte die Rolle der unternehmensnahen Betriebskrankenkassen, die auch künftig in der betrieblichen Prävention Vorreiter sein werden. Dirk Heidenblut sieht eine Stärkung der Prävention in Lebenswelten. In der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen hält er klare Spielregeln und Rahmenbedingungen für notwendig.

BKV-Geschäftsführer Norbert Schleert freute sich über die rege und offene Diskussion aller Beteiligten zur Zukunft des Gesundheitswesens, die aktuell wieder in den Mittelpunkt gerückt sei.

 


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